Spurenelemente dürfen nicht mangeln

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F. Tatzber

Österreich ist ein Binnenland. Die nicht vorhandenen Meeresküsten führen zu alimentärer Unterversorgung der Bevölkerung mit manchen Spurenelementen. Gerade bei Kindern kann der Mangel dieser Substanzen zu schweren Schäden führen. Zwar werden z.B. mit Vollsalz einige Spurenelemente mit verabreicht, es ist aber strittig, ob das reicht. Der Kindergarten kann auch hier durch ausgewogene Ernährung zur Gesundheit der Kinder beitragen.

Das wichtigste Spurenelement in dieser Reihe ist sicherlich Jod. Es ist für die Jodierung der Schilddrüsenhormone zuständig. Fehlt es, ist von Kropf bis Kretinismus alles möglich. Seit Einführung der Jodprophylaxe in Österreich hat sich einiges gebessert, wirklich gelöst ist das Problem aber nicht. In der Nahrung ist Jod vor allem in Meerestieren enthalten. Einmal pro Woche Seefisch sollte für Familien mit kleinen Kindern das absolute Minimum sein. Aber auch Zitrusfrüchte und Weichseln enthalten dieses Element. Als Kuriosum sei schließlich noch das "Sicheldorfer Mineralwasser" genannt, das einen derart hohen Jodgehalt aufweist, dass ein Achtelliter davon für die tägliche Jodversorgung vollkommen ausreicht. Interessanterweise gibt es dieses Mineralwasser aber nur in der Steiermark zu kaufen.

Ein weiteres Element hat es in jüngerer Zeit geschafft, seinen Ruf als schweres Gift zu dem eines lebenswichtigen Spurenelementes zu verbessern. Die Rede ist von Selen, das Hormone des Fettstoffwechsels ebenso wie die sogenannten Dejodinasen steuert. Ähnlich wie Jod ist es vor allem in Meerestieren enthalten, ein weiterer Grund für den wöchentlichen Seefisch oder Pizza "Frutti di mare". Bitte aber nicht übertreiben. Die Einnahme von Selenkapseln kann zu Überdosierung führen und dann kann dieses Element giftig wirken.

Weitere wichtige Spurenelemente sind Eisen, Magnesium, Natrium und Kalzium. Bei vernünftig ausgewogener Kost kann es davon keinen Mangel geben. Alle grünen Pflanzen enthalten Magnesium und Calzium, Eisen wiederum ist in Fleisch und Wurst ausreichend enthalten. Natrium wird bei weitem ausreichend zum Beispiel über Kochsalz aufgenommen. Das vernünftige Verhältnis zwischen tierischer und pflanzlicher Nahrung ist das Geheimnis, zusätzliche Verabreichung von Präparaten ist nur dann notwendig, wenn z.B. ein Kind nur unzureichend in der Lage ist, diese Elemente über seinen Magen-Darmtrakt aufzunehmen.

Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass Spurenelemente, wie schon ihr Name sagt, im Körper nur in Spuren vorkommen sollten. Zuviel kann bei manchen recht gefährlich sein.

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